Bewusstsein für Sehbehinderungen im Alter schaffen
Am 14. Juli fand der Sehbehindertentag im Caritas-Seniorenzentrum St. Thekla in Zusammenarbeit mit dem Blindeninstitut Würzburg sowie dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) statt. Die bundesweite vom DBSV initiierte Aktion wird in diesem Jahr mit dem Themenschwerpunkt „Sehbehinderung und Pflege“ veranstaltet.
Der Würzburger Sehbehindertentag in unserem Haus St. Thekla startete zunächst mit Grußreden des Einrichtungsleiters Johannes Amrhein und dem Würzburger Fraktionsvorsitzenden der Freien Wähler und Stadtrat Josef Hofmann. „Als Einrichtungsleiter liegt mir die umfassende Information unserer betagten Bewohner:innen zu Sehhilfen und Hilfsmitteln sehr am Herzen. Lesen können bedeutet Teilhabe, auch im Alter“, so Johannes Amrhein.
Im Anschluss daran konnten sich die Teilnehmenden im Rahmen einer Hilfsmittelausstellung über elektronische und nicht-elektronische Hilfen für Betroffene informieren und diese ausprobieren. Gezeigt wurden unter anderem Vergrößerungshilfen wie Lupen oder Bildschirmlesegeräte, die sehbehinderte Menschen beim Lesen, Schreiben oder Ansehen von Fotos unterstützen. Neben der Vorstellung von Alltagshilfsmitteln fanden auch interne Schulungen zur Sensibilisierung für die Mitarbeitenden in St. Thekla statt, durchgeführt von der Beratungsstelle „Blickpunkt Auge“.
Passend zum Schwerpunkt des diesjährigen Sehbehindertentags wurden zudem Fachvorträge zum Thema „Gute Sicht im Alter“ gehalten. Der Vortrag von Prof. Dr. Jost Hillenkamp, Direktor der Universitäts-Augenklinik Würzburg, stellte anschaulich die häufigsten altersbedingten Augenerkrankungen AMD, Katarakt und Glaukom vor. Sabine Kampmann, Leiterin Präventionsprogramm „Gutes Sehen in Pflegeeinrichtungen“ des Blindeninstituts Würzburg, referierte anschließend über die Auswirkungen von Sehbeeinträchtigungen im Alter und zeigte auf, wie Pflegeeinrichtungen die Betroffenen unterstützen können. Sabine Kampmann begrüßt das diesjährige Motto des Sehbehindertentags besonders. Sie leitete das dreijährige Modellprojekt „Sehen im Alter“. Dieses stellte fest, dass ein großer Verbesserungsbedarf hinsichtlich augenärztlicher Versorgung in Pflegeeinrichtungen besteht, weshalb Augenerkrankungen oft unentdeckt bleiben. „Insofern ist es meine Herzensangelegenheit diesen Zustand zu ändern. Dafür stehe ich seit mehreren Jahren mit dem Berufsverband der Augenärzte in Verbindung“, betonte Kampmann. Mit dem Präventionsgesetz konnte dann 2017 das Präventionsprogramm „Gutes Sehen in Pflegeeinrichtungen“ durch die bayerischen Pflegekassen ins Leben gerufen werden.
Der Sehbehindertentag des DBSV lenkt seit genau 25 Jahren jedes Jahr am 06. Juni Aufmerksamkeit auf die Lebensrealität von sehbehinderten Menschen. Bundesweit werden dazu auch über den Juni hinaus Mitmach-Aktionen und Veranstaltungen angeboten. Der erste Würzburger Sehbehindertentag im Jahr 1999 fand ebenfalls im Caritas-Seniorenzentrum St. Thekla statt.
Ratsuchende können unter beratungszentrum@blindeninstitut.de oder per Telefon unter (0931) 2092-2316 weitere Informationen erhalten. Mehr zum „Sehbehindertentag“ findet man im Internet unter www.dbsv.org/sehbehindertentag.
Kontakt
Blindeninstitut Würzburg
Amelie Seidel
Öffentlichkeitsarbeit
Ohmstraße 7, 97076 Würzburg
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